Statusanalyse

Bilaterale Konferenz „Die Zukunft der Grenzmur“

Am 8. und 9. Mai 2019 fand in Radenci, Slowenien, eine bilaterale Konferenz statt, die von der Wasserdirektion der Republik Slowenien im Rahmen des Projekts goMURra in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Partner, dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit organisiert wurde. Im dazugehörigen Konferenzband können Sie die wichtigsten Ergebnisse der Veranstaltung nachlesen.

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Sohlvermessung

Bis dato wurden Veränderungen der Grenzmur-Sohle mit Profilmessungen beobachtet. Im Projekt goMURra kamen neue, innovative Messmethoden zum Einsatz, die erstmals eine flächige Aufnahme der Flusssohle ermöglichten. Mit einer Multibeam Sonarmessung konnten 98% der Flusssohle mit sich überlappenden Messstreifen flächenhaft erfasst werden. Zur Qualitätskontrolle wurden zusätzlich Kontrollpunkte auf Böschungen und Profilsteinen vermessen. Die gewonnenen Daten wurden in ein homogenes, digitales und hochauflösendes Geländemodell der Flusssohle der Grenzmur überführt. Es liegt in verschiedenen Koordinatensystemen vor.

EVALUIERUNG WASSERWIRTSCHAFTLICHES GRUNDSATZKONZEPT

Das wasserwirtschaftliche Grundsatzkonzept aus dem Jahr 2001 stellt ein wichtiges Dokument der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und gemeinsamen Bewirtschaftung der Grenzmur dar. Obwohl in einigen Bereichen fachlich überholt, ist das Wasserwirtschaftliche Grundsatzkonzept noch immer eine wichtige Grundlage für Planungen. Als solche spielt es auch eine wesentliche Rolle bei der Erstellung des Managementplans Grenzmur 2030.

Um bisherige Erfahrungen für künftige Managementvorschläge zu nutzen, wurde im Rahmen von goMURra die Zielerreichung der seit 2000 an der Grenzmur umgesetzten 24 Maßnahmen evaluiert. Bewertet wurde vor allem deren Wirksamkeit hinsichtlich Sohleintiefung, Habitatdynamik, Vernetzung, Passierbarkeit, Hydrologie und Natura 2000-Schutzgüter. Insgesamt wurden 45 Einzelbewertungen durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen überwiegend gegeben ist und die bisherigen ihren Zweck zu einem großen Teil erfüllen. Auch der Handlungsbedarf wurde festgestellt. Dieser betrifft v.a. Verlandungstendenzen in Einlaufbereichen von Nebenarmen und Seitenbächen. Hier sind zusätzliche Aktivitäten notwendig. Die überwiegende Mehrzahl der Maßnahmen funktioniert jedoch gut.

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Studie und Datenbank der Hydromorphologischen Elemente

Die hydromorphologischen Veränderungen von Flüssen sind Abweichungen der hydrologischen und morphologischen Eigenschaften des Flussbettes, der Ufer oder der Auen vom Naturzustand. Der Index der hydromorphologischen Veränderungen zeigt, dass die Grenzmur mäßig verändert ist, während der Index der hydromorphologischen Qualität einen guten oder schlechten Zustand zeigt. Die Bewertung der Veränderungen der hydromorphologischen Elemente zeigt eine starke Veränderung der Fließkontinuität und der Sedimentkontinuität sowie eine moderate Veränderung der morphologischen Eigenschaften des Gewässers der Grenzmur.

Neben der Unterbrechung der Flussdurchgängigkeit und der Sedimentdurchgängigkeit sowie der anthropogenen Landnutzung im Uferbereich und im Auenbereich ist leisten hierzu das künstliche Material im Gerinne und der Uferbefestigungen und damit die Unterbrechung der natürlichen und zu erwartende Erosions- und Sedimentationsprozesse den größten Beitrag.

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