Landschaftsbauliche Maßnahmen am Hochwasserschutzdamm im urbanen Bereich von Bad Radkersburg

Nach dem katastrophalen Hochwasser im Jahr 1965 wurde ein 10 km langer Damm zum Schutz der Gemeinden Halbenrain und Bad Radkersburg errichtet, der nicht mehr den heute technischen Anforderungen entsprach. Der Damm wurde aus nationalen Mitteln für den Hochwasserschutz saniert.

Um die weitere Entwicklung der Nutzung von Zweckbauten als naturräumliche Elemente nachhaltig zu sichern, war es notwendig den Hochwasserschutzdamm durch landschaftsbauliche Maßnahmen zu adaptieren und zu gestalten. Damit können die wichtigen Funktionen der Ufer als Mittler zwischen dem Wasser und den Vorländern trotz intensiver Nutzung der Umgebung in ihrer hydromorphologischen Funktion im Sinne des guten Zustandes der Mur gefördert werden. Dazu war es notwendig gestalterische und besucherlenkende Maßnahmen zu setzen.

Den Einwohnern und den Besuchern soll durch diese Maßnahmen ein echter Kontakt mit dem Fluss ermöglicht und der Fluss als wichtiges Entwicklungspotential der Region genutzt werden. Gleichzeitig soll mit diesem Projekt das gemeinsame Raumpotential an den Ufern der Mur bewusst gemacht und gleichzeitig der Natur ihr wahrer Wert und ihre Bedeutung zurückgegeben werden. Die Maßnahmen haben auch die Funktion als verbindendes Element und Wanderkorridor zwischen den angrenzenden NATURA2000-Bereichen und dem Stadtgebiet.

Das Investitionsgebiet erstreckt sich beginnend im Areal der Parktherme Bad Radkersburg bis zum Bereich der Thermenarena Sportplatz im Osten der Stadt. Das Projektgebiet ist in 3 Teilbereiche gegliedert. Die Arbeiten wurden im September 2020 abgeschlossen.

Murufer Ost – Brücke bis Sportplatz

Entlang des Murufers sind Baumstämme so situiert, dass sie als Sitzmöbel genutzt werden können. Zusätzlich wurden naturnahe Kinderspielgeräte aus Baumstämmen zum Balancieren und Klettern positioniert. Kernstück ist die Errichtung einer Rampe östlich der Murbrücke, um nach der Unterführung wieder auf die Dammkrone gelangen zu können. Abschluss und Höhepunkt der Gestaltungsmaßnahmen an der Mur bildet das neue Erscheinungsbild des Quellplatzes westlich des Quellengebäudes.

Murufer Stadtpark

Durch die Einbuchtung der Mur im Osten des Stadtparks wurde eine Stillwasserzone geschaffen, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt. Sitzbänke aus Holz entstehen im Bereich des Dammweges. Die Murufervegetation wurde zum Teil ausgelichtet, um die Blickbeziehungen zur Mur und zur Umgebung aufzuwerten.

Murufer West im Bereich Parktherme

Bepflanzung mit standortgerechter heimischer Vegetation. Die Möblierung ist authentisch und passt zum Ort, Sitzmöbel und Decks aus Holz.